STELLUNGNAHME VERWALTUNG

Max Huber

Leiter des Bauamtes Gilching

Gilching – Der vom Gemeinderat abgesegnete Bebauungsplan „Gilchinger Glatze“ liegt noch bis 23. April zur Einsicht aus. Während dieser Zeit haben Bürger die Möglichkeit, Kritik zu äußern beziehungsweise Anregungen zu geben. Die CSU-Fraktion nahm dies zum Anlass, entscheidende Umplanungen anzuregen. Bauamtsleiter Max Huber warnt vor den Folgen.
Insbesondere kritisieren Vogl und Herz, dass der Bebauungsplan keinen Lösungsansatz für das zu erwartende Verkehrschaos beinhaltet. Immerhin ist auf der Glatze Wohnraum für mindestens 1500 Menschen vorgesehen. Als Lösungsansatz fordert nun die CSU-Fraktion, diverse Teilbereich umzuplanen, beziehungsweise den Bau einer Entlastungsstraße anstelle der beschlossenen Landschaftssenke plus eines Parkhauses auf dem Gelände der Straßenmeisterei. „Wir können das Gelände der staatlichen Straßenmeisterei derzeit gar nicht überplanen, da es sich im Besitz des Freistaates Bayern, jedoch nicht im Umgriff des zurzeit ausliegenden und des vom Gemeinderat gebilligten Bebauungsplanentwurfes befindet. Bevor dieses Gelände überplant werden kann, muss für die Straßenmeister ein neuer Standort gefunden werden“, betont Huber. Zudem befinde sich dort eine Unterkunft für Flüchtlinge, die bis Ende 2023 Bestand haben soll. „Grundsätzlich könnte an dieser Stelle, wie vorgeschlagen, ein Parkhaus für Pendler errichtet werden. Wir von der Verwaltung geben aber zu bedenken, dass das Parkhaus seitens der CSU unweit der James-Krüss-Grundschule an der Landsberger Straße vorgesehen ist, dort aber der Verkehr dann extrem zunehme, da das Parkhaus einen erhöhten MIV-Pendlerverkehr (Anm. d. Red.: motorisierter Individualverkehr) nach sich ziehen würde.“ Im Übrigen versteht Huber nicht, weshalb jetzt die von allen Parteien geforderte und einstimmig beschlossene Landschaftssenke als zentrales Element der Freiraumplanung zur Gilchinger Glatze ersatzlos gestrichen werden soll. In all‘ den Jahren bis zur Auslegung des Bebauungsplanes habe sich der Gemeinderat inklusive der CSU stets vehement für die Beibehaltung der Landschaftssenke sowie den Grünzug eingesetzt, erinnert Huber. Auch während des öffentlichen Bürgerdialogs sei diesbezüglich keine Kritik gekommen. „Jetzt die Planung zu ändern, würde eine nicht unerhebliche Umplanung zur Folge haben. Außerdem würden auf die Kommune erhebliche Kosten für die von der CSU geforderte Überbrückung der S-Bahn und das Anfüllen eines Hanges zukommen. Bisher war angedacht, den Aushub für die Landschaftssenke für den Schallschutz und den Rodelhang entlang der S-Bahn zu verwenden.“ Huber geht zudem davon aus, dass mit einer Änderung der Planung im Bereich der Landschaftssenke und deren Wegfall auch die Bewerbung um die Landesgartenschau hinfällig wird. „Die Landschaftssenke war ein wesentliches Element der freiraumplanerischen Qualität zur Bebauung Gilchinger Glatze und wurde auch in unserem Bewerbungsschreiben explizit hervorgehoben“, mahnt Huber. Uli Singer