KOMMENTARE

DURCH MEINE BRILLE

Wenn ich hier meinen Senf dazu gebe, dann ist meine Meinung durchaus und auch gewollt, subjektiv. Was auch sonst. Deshalb wird es hier auch die eine oder andere Empfehlung geben, die nicht jedermanns Geschmack trifft. Auch kritische Beurteilungen müssen nicht allen gefallen. Weil jedoch die Vielfalt das Salz in der Suppe ist, besteht für geneigte Leser die Möglichkeit, ebenfalls ihre Meinung kund zu tun. Um allerdings Beleidigungen und Verunglimpfungen zu vermeiden, ist dies nur per Mail möglich.

 

Mitnichten eine Infoveranstaltung

INFOVERANSTALTUNG MIT FIKTIVEN ZAHLEN?
Mehrmals betonte SPD-Landtagskandidat und Aktionssprecher Christian Winklmeier am Mittwoch auf der Pro-Bannwald-Veranstaltung im Freizeitheim Geisenbrunn, dass es sich keinesfalls um eine Protestveranstaltung handle, sondern lediglich um eine Infoveranstaltung. Hä? Infoveranstaltungen haben normalerweise den Anspruch, pro und contra gleichermaßen zu behandeln. Keinesfalls aber darf auf einer seriösen Infoveranstaltung mit Zahlen gehandelt werden, die jeglicher Grundlage entbehren. Den rund 150 Bürgern aber wurde hier ein Rechenexemple suggeriert, das selbst Erstklaßler als ungenügend einstufen würden (36 Hektar plus 5 Hektar sind laut Winklmeier 42 Hektar - Schautafel 1). Ganz nach dem Motto, jetzt greife ich mal in eine Lostrommel und lasse das Schicksal entscheiden, was letztendlich herauskommt. Und so wurden aus geplanten 20 Hektar Gewerbegebiet - inklusive einer Geothermie-Anlage, von der auch die Gemeinde Gilching profitieren will - laut Winklmeier 107 Hektar, die Gauting als Gewerbeflächen beschlossen habe.

Lügenbaron Münchhausen stand Pate

Auf Nachfrage eines Bürgers, woher den diese Zahlen kommen, räumte das Aktionsbündnis ein: "Wenn jetzt das geplante Gewerbegebiet kommt (20 Hektar), können wir nicht mehr mitreden, was in 30, 40 Jahren passiert." Lieber Mitstreiter, das kannst Du ohnehin nicht. Zum einen aus Altersgründen, andererseits aber interessiert die nachfolgenden Generationen nicht, was heute von einer an Jahren älteren Generation für gut oder schlecht geheißen wurde. Lügenbaron Münchhausen stand zudem Pate bei der Behauptung, dass jetzt 70 Hektar Wald gerodet würden. Mitnichten. Es wird soviel Bannwald gerodet, wie für das Gewerbegebiet plus Erschließung notwendig werden, im Anschluss aber die wertlose Monokultur Fichten durch wertvollen Mischwald aufgeforstet. Und, warum wurde der Versammlung nicht gesagt, dass außerdem die Gemeinde Gilching bereits großes Interesse an der Entwicklung auf Nachbars Flur gezeigt hat? Zur Klarstellung: Es ist gut, dass Bürger aufstehen und sich gegen alles wehren, was nicht zum Wohle der Gemeinschaft ist. Voraussetzung aber ist, bei so genannten Info-Veranstalungen oder auch Info-Blättern bei der Wahrheit zu bleiben und Pro und Contra fair gegeneinander abzuwägen, so dass der Bürger sich auch eine echte Meinung bilden kann. Uli Singer
Siehe dazu auch Artikel zum geplanten Gewerbegebiet Geothermie aus dem Jahr 2016...

Was wir dürfen, dürft Ihr noch lange nicht

Zum Thema Aktionsbündnis Pro Bannwald:
Es ist schon eine zweischneidige Geschichte. Wachsen die Gewerbeflächen auf Gilchinger Flur unaufhörlich, soll der Nachbargemeinde Gauting dies verwehrt werden. Gut, hier kommt der Bannwald mit ins Spiel. Jedoch auch die Versiegelung von megagroßen Grünflächen trägt nicht unbedingt das Umwelt-Gütesiegel. Und rechnet man zusammen, wie viele Flächen auf Gilchinger Flur innerhalb des letzten Jahrzehnts versiegelt wurden und noch werden, kommt man weit über 70 Hektar. Dies lässt sich leicht errechnen, geht man auf GeoLIS Bebauungspläne, ein Service des Landratsamtes Starnberg. Alleine die ausgewiesenen Flächen entlang der Friedrichshafener Straße in Gilching machen21,5 Hektar aus, das Gewerbegebiet Gilching Süd umfasst 30,5 Hektar. Dazu kommt neu das Gewerbegebiet im Gilchinger Ortsteil Argelsried mit gut 20 Hektar. Was längst zu einem erfreulichen Gewerbesteuer-Einkommen beiträgt. Zur Erinnerung: als es seinerzeit um SÜD ging, versuchten SPD-Gemeinderat Fritz Wauthier und Mitstreiter die Versiegelung der weitläufigen Grünflächen zu verhindern. Unter anderem mit dem Hinweis, dass damit einer Erweiterung auf der angrenzenden Gautinger Flur Tür und Tor geöffnet werden. Ja, hätte man den Anfängen Einhalt geboten, wäre die jetzige Diskussion obsolet. Uli Singer

HANGARWELT - Bürger kommen nicht zu Wort

Es war abzusehen, dass der Gemeinderat in Gilching alle Energie in die Verhinderung eines interkommunalen Zukunftsprojektes – explizit hier in Kooperation mit Gauting - investieren wird. Nicht ansatzweise wird nur annähernd die gleiche Energie dahingehend verwendet, auch mal positive Aspekte ins Auge zu fassen. Nein. Vision ist ein Wort, das im Wortschatz der in die Jahre gekommenen Räte noch keinen Eingang gefunden hat. Statt den Boden für nachfolgende Generationen optimal vorzubereiten, wird krampfhaft die Gegenwart konserviert. Stillstand jedoch bedeutet Rückschritt. Merkwürdig auch, dass das Ratsgremium stets im Sinne der Bürger spricht, ohne je die Bürger nach ihrer Meinung gefragt zu haben. Insbesondere die jüngere Generation könnte sich durchaus für die neue Möglichkeit, Wissen und Bildung vermittelt zu bekommen, begeistern. Jetzt müsste halt einer den Mumm haben, ein Ratsbegehren anzuregen. Entscheidet sich dann die Mehrheit in der Bevölkerung gegen „Hangarworld“, kann ruhigen Gewissens davon gesprochen werden, im Sinne der Bürger gehandelt zu haben. Polly Polster



Da fragt man sich schon...

Kommentar zum Artikel vom 10. Juni 2016 (CSU-Ortsversammlung)
Geht’s noch? Da plädierte doch die CSU-Landtagsabgeordnete Ute Eiling-Hütig auf der CSU-Ortsversammlung in Gilching in puncto Asylfrage leidenschaftlich für Integration und gezielte Förderung von Asylbewerbern. Gleichzeitig beklagte sie, dass sich der Gilchinger Gemeinderat gegen eine Ausgrenzung entschieden hat. Dies wäre der Standort Weßlinger Straße am Ortsrand von Gilching nahe der Kiesgruben mit Sicherheit gewesen. Eine Entscheidung, die nichts mit parteipolitischem Geplänkel zu tun hat, was Eiling-Hütig in den Raum stellte, sondern mit gesundem Menschenverstand und auch vom Helferkreis Asyl begrüßt wurde. Die Landtagsabgeordnete sollte sich vielmehr an ihre Regierungspartei wenden. Der Freistaat nämlich war es, der seinen ursprünglichen Plan, auf dem ungenutzten Areal an der Landsberger Straße in Gilching für Flüchtlinge Häuser in Systembauweise aufzustellen, dies aber wegen fehlender Rentabilität kurzfristig abgeblasen hat. Uli Singer

Zum Artikel: viel Gerede und nix dahinter vom 5. Mai 2016
Man kann sich vieles schönreden. So auch eine vorgeblich „professionelle Dialog-Phase“, wie Ingegerd Schäuble und Oranna Erb ihr hoch bezahltes Engagement gegenüber dem Ratsgremium selbstüberschätzend bezeichnen. Was es den Steuerzahler gekostet hat, dass angesichts von sechs bis 12 Teilnehmern nicht nur das Schäuble-Institut bezahlt werden musste, sondern auch teure Experten extra eingeflogen wurden und Mitarbeiter der Verwaltung Überstunden leisteten, darüber gibt es keine Auskunft. Wer jedoch schon mal Einblick in ähnliche Veranstaltungen genommen hat, weiß, dass so ein Abend nicht unter mehreren tausend Euro Kosten inklusive Flug und Übernachtungen abgeht. Macht pro Teilnehmer und Abend mindestens 1000 bis 2000 Euro Ausgaben. Unprofessionell war nach Ansicht vieler weg gebliebener Bürger nicht nur die Moderation. Von mangelnder Professionalität zeugt auch, sich nach zwei Jahren Zusammenarbeit von einem potentiellen Arbeitgeber derart uncool zu verabschieden. Uli Singer