Startschuss für Fairtrade Gemeinde

Die Steuerungsgruppe ...

von link: Manfred Gehrke, Jan Haas, Martin Pilgram, Tatjana Kaufmann (Familieninsel), Carina Bischke, Anja Kiemle (Schule), Jörg Frey, Christa Moser (Vamos), Stefan Schilling (Landesbund für Vogelschutz), Manfred Walter, Bauamtsleiter Max Huber, Klaus Schuy (Unternehmensberater) und Rosmarie Brosig (BfG). Nicht auf dem Foto: Marc Luplow (Bauamt) und Anna Krott (Hörmuschel).

Gilching (9. Juni 2019) –  Nach dem Beschluss im Gemeinderat Gilching im September vorigen Jahres, eine Fairtrade-Gemeinde zu werden, gründete sich am Donnerstag die dafür notwendige Steuerungsgruppe. Nun sollen unter anderem Einzelhändler, Vereine und Gastronomen überzeugt werden, an dem langfristig ausgelegten Ziel mitzuwirken.

Offene Türen rannte Grünen-Gemeinderat Martin Pilgram mit seinem Antrag ein, es anderen Kommunen gleich zu tun und unter dem Motto „Fair und lokal“ eine Fairtrade-Gemeinde zu werden. Erste, kleine Schritte weisen bereits den richtigen Weg, sagte Pilgram. Unter anderem biete der Dritte-Welt-Basar beim Adventsmarkt innerhalb der katholischen Kirche Kaffee aus fairem Handel an. Am Beispiel Kaffee zeigte Carina Bischke von der Fairtrade- Steuerungsgruppe Erding die Möglichkeiten auf, vor Ort viel zu tun, damit es den vielen kleineren Kaffeebauern, die im Welthandel untergehen, besser geht. „Derzeit gibt es sieben Globalplayer, die den Markt beherrschen. Sie aber sind nicht bereit, den Preis für fair angebaute Produkte zu bezahlen. Wir aber haben es in der Hand, dass sich da etwas verbessert. Voraussetzung ist, dass sich Partner finden, die aktiv mitmachen.“ Die Stadt Erding sei seit 2015 zertifiziert, betonte Bischke. „Seither haben die Ehrenamtlichen viel erreicht. Selbst bei Supermärkten sowie der Hotellerie und der Gastronomie werden Produkte aus dem Fairtrade-Handel angeboten.“ Ansprechpartner der neu gegründeten Steuerungsgruppe ist Gilchings Umweltbeauftragter Jan Haas. „Es ist ein Thema, das mich auch persönlich sehr interessiert. Ich bin überzeugt, dass wir in Gilching gemeinsam einiges auf die Beine stellen können“, sagte Haas. Unter anderem sollen innerhalb des nächsten Umwelttages, der voraussichtlich im Mai 2019 stattfindet, bis dahin gestartete Aktionen und Teilnehmer vorgestellt werden. Jörg Frey, künftiger Betreiber der neuen Kulturstation im historischen Bahnhofsgebäude, will sich nach Eröffnung aktiv beteiligen. Er habe sich auch schon erkundigt, was der Kaffee kosten wird. „Bei einem Kilo Kaffee aus dem Fairtrade-Handel kostet es mich zehn Euro mehr. Pro Tasse bedeutet dies zehn bis zwanzig Cent mehr. Ich werde es versuchen.“ Auch die Süßigkeiten im angeschlossen Kiosk will er vorwiegend aus dem Fairtrade-Handel beziehen. Manfred Gehrke vom Verein Zeitreise erzählte, dass fair angebauter Kaffee schon längere Zeit im Zeitreise-Museum angeboten werde. Bürgermeister Manfred Walter sagte volle Unterstützung zu und berichtete von einem Besuch beim Amtskollegen Bernhard Sontheim in der Fairtrade-Gemeinde Feldafing. „Es gab ein positives Feedback. Ein Vorteil dieser Aktion sei unter anderem, dass auch regionale Betriebe für faires Handeln ausgezeichnet werden können.“ Nun sollen unter Federführung von Jan Haas sowohl die Bürger als auch Vertreter der Politik und Wirtschaft vernetzt werden. Ziel sei außerdem, Vorschläge und Aktivitäten zum Thema zu bündeln, um eine große Gemeinschaft zu werden. Wer Ideen hat, kann sich mit Haas unter Telefon 08105-386673 in Verbindung setzen. Uli Singer